Simon-Kucher, ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, ist eines der ersten deutschen Unternehmen unter den führenden Unternehmen im Travel Smart Ranking und wurde im zweiten Jahr in Folge von der Kampagne Travel Smart als Rail Frontrunner ausgezeichnet. Diese Leistung unterstreicht ihr kontinuierliches Engagement für ökologische Nachhaltigkeit, insbesondere bei der Reduzierung der Emissionen aus Geschäftsreiseaktivitäten, indem sie, wo immer möglich, Bahnreisen gegenüber Flugreisen den Vorzug geben und gleichzeitig die Kundenbeziehungen aufrechterhalten. Wir sprachen mit Anne Rupp, Global Head of ESG, um mehr über die Strategie von Simon-Kucher und ihre Fortschritte bei der Reduzierung der Emissionen durch Geschäftsreisen zu erfahren.
Simon-Kucher ist im Travel Smart-Ranking in den Top-Kategorien vertreten. Was waren die Hauptzutaten dafür, dass Sie als eines der ersten deutschen Unternehmen ganz oben auf der Liste stehen?
Bei Simon-Kucher möchten wir nachhaltiges Wachstum erzielen und einen positiven Einfluss auf unsere Mitarbeiter, unseren Planeten, unsere Gemeinschaften und unsere Kunden haben. Deshalb sind wir uns der Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten auf unseren Planeten bewusst, insbesondere unserer Geschäftsreisen, da Reisen ein wesentlicher Bestandteil der Kundenintegration sind. Die kontinuierliche Überwachung der Emissionen, die Festlegung von Emissionsreduktionszielen sowie die transparente Berichterstattung und Kommunikation unserer Emissionen waren der Schlüssel dazu, Simon-Kucher an die Spitze der Liste zu bringen.
Darüber hinaus verdanken wir unsere Anerkennung als Rail First-Vorreiter der Verankerung von Nachhaltigkeit in unseren Reiserichtlinien für Unternehmen, der Bevorzugung von Bahnreisen für kürzere Reisen, wann immer dies möglich ist, und der Nutzung wissenschaftlich fundierter und von der SBTi validierter Ziele. Die Unterstützung der Unternehmensleitung und das Engagement unserer Mitarbeiter, die diese Bemühungen in ihrer täglichen Arbeit vorantreiben, waren ausschlaggebend.
Sie gehören zu den führenden Unternehmen bei der Umstellung vom Flugzeug auf die Schiene. Warum ist die Bahn ein so wichtiger Aspekt Ihrer Strategie für nachhaltiges Reisen?
Wir sind davon überzeugt, dass Bahnreisen eine praktische und effiziente Möglichkeit sind, unsere Reiseemissionen zu reduzieren und gleichzeitig unsere Kundenbeziehungen aufrechtzuerhalten. Für Reisen unter einer bestimmten Zeitspanne ist die Bahn die nachhaltigste Reisemöglichkeit. Die Einführung unserer globalen Reiserichtlinien und das starke Engagement unserer Mitarbeiter haben maßgeblich zur Umstellung vom Flugzeug auf die Bahn beigetragen. Abgesehen von den Umweltvorteilen passt die Bahn zu unserer umfassenderen Klimastrategie und unterstreicht unsere Verantwortung als globales Beratungsunternehmen.
Mitarbeiter von Simon-Kucher nutzen standardmäßig die Bahn für Fahrten unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts. Können Sie diese Maßnahme näher erläutern und erklären, wie sie beschlossen wurde?
Unsere globalen Reiserichtlinien schreiben Bahnreisen für Reisen unter einer Drei-Stunden-Grenze vor, sofern die Infrastruktur gut ausgebaut und machbar ist. Diese Entscheidung basierte auf Daten und einer Analyse unserer häufigsten Reiserouten und ihrer CO2-Bilanz. Die Zusammenarbeit mit unserem Group Travel Manager und das Feedback unserer Mitarbeiter trugen dazu bei, dass die Umstellung sowohl praktisch als auch wirkungsvoll war. Darüber hinaus wurde die Drei-Stunden-Grenze auf der Grundlage unserer Nachhaltigkeitsziele festgelegt mit der Produktivität und Bequemlichkeit der Berater während der Reise bei gleichzeitiger Pflege der Kundenbeziehungen.
Zu den Branchen mit den besten Ergebnissen im Ranking zählt die Unternehmensberatung. Was können andere Branchen aus diesen Erfahrungen bei der Reduzierung von Emissionen durch Geschäftsreisen lernen?
Geschäftsreisen sind eine der größten Emissionsquellen im Beratungssektor, da Treffen mit Kunden ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Geschäftsaktivitäten sind. Reisen bleiben zwar unverzichtbar, aber die Beratung kann Emissionen durch eine Kombination von Strategien, die auch andere Branchen übernehmen können, erfolgreich reduzieren. Dazu gehören ein datengesteuerter Ansatz zur Überwachung und Verwaltung von Reisemustern, die Integration klarer Reiserichtlinien und die Förderung eines starken Engagements der Mitarbeiter. Darüber hinaus haben sich die Zusammenarbeit mit Kunden zur Minimierung von Reisen, die Investition in fortschrittliche virtuelle Meeting-Tools und der Aufbau einer Kultur, die neben operativer Exzellenz auch Nachhaltigkeit schätzt, als wirksam erwiesen, um Geschäftsanforderungen mit ökologischer Verantwortung in Einklang zu bringen.
Welche Schlüsselfaktoren haben Ihnen dabei geholfen, ein Reduktionsziel festzulegen?
Bei Simon-Kucher engagieren wir uns für Umweltschutz und nachhaltige Geschäftspraktiken. Im Mittelpunkt dieses Engagements stehen unsere strategischen Ziele, unserer Klimaverantwortung nachzukommen, indem wir unseren Fußabdruck im Einklang mit dem Pariser Abkommen reduzieren. Unsere Vision und unsere Grundwerte „Positive Wirkung erzielen“ veranlassen uns, ehrgeizige Reduktionsziele zu setzen. Darüber hinaus motivieren uns die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, die Erfüllung der Kundenerwartungen und die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit zu weiteren Nachhaltigkeitsbemühungen.
Unsere Reduktionsziele sind von der SBTi validiert, auf das Pariser Abkommen abgestimmt und basieren auf der detaillierten Analyse unseres CO2-Fußabdrucks als Unternehmen.
Welche Herausforderungen sieht Simon-Kucher bei der Reduzierung von Reise-Emissionen und wie bewältigt man diese?
Eine zentrale Herausforderung besteht darin, Nachhaltigkeitsziele mit der Notwendigkeit persönlicher Kundentreffen in Einklang zu bringen. Um diese Herausforderung zu meistern, konzentrieren wir uns auf sinnvolles Reisen und stellen sicher, dass die Reisen so geplant werden, dass der Nutzen maximiert wird. Klare Kommunikation, starkes Engagement der Mitarbeiter, Zusammenarbeit mit den Abteilungen und die Darstellung der Vorteile unserer Reiserichtlinien waren entscheidend, um die Zustimmung der gesamten Organisation zu sichern.
Gibt es Verbesserungen in der Qualität der Bahndienstleistungen, die die Nutzung der Bahn durch Simon-Kucher-Mitarbeiter weiter erleichtern würden?
Zuverlässigkeit ist entscheidend. Für Berater mit eng getakteten Terminen ist es entscheidend, sich darauf verlassen zu können, dass die Züge pünktlich ankommen. Verbesserungen bei grenzüberschreitenden Verbindungen, vereinfachtes Ticketing und erweiterte Hochgeschwindigkeitsnetze würden die Machbarkeit und Attraktivität der Bahn weiter steigern.
Welche Vorteile bietet die Reduzierung der Flugemissionen dem Unternehmen und den Mitarbeitern?
Für das Unternehmen steht die Reduzierung der Flugemissionen, wann immer dies möglich ist, im Einklang mit unserer ESG-Strategie und steigert unseren Ruf bei den Kunden. Es zeigt unser Engagement für Nachhaltigkeit und unterstützt langfristige Umweltziele. Für die Mitarbeiter fördern diese Bemühungen ein Gefühl der gemeinsamen Verantwortung und tragen zu einer zukunftsorientierten Unternehmenskultur bei.
Was würden Sie einem Unternehmen sagen, das zögert, ein Reduktionsziel festzulegen?
Fangen Sie klein an, aber jetzt. Konzentrieren Sie sich auf Bereiche, in denen Änderungen die größte Wirkung erzielen können, wie etwa die Reduzierung von Kurzstreckenflügen und die Umstellung auf die Bahn. Das Setzen klarer, aber erreichbarer Ziele und die Umsetzung gezielter Maßnahmen schafft Dynamik und zeigt den Stakeholdern, dass Nachhaltigkeit Priorität hat.
Was sind die nächsten Schritte für Simon-Kucher hinsichtlich der Reduzierung der Emissionen durch Geschäftsreisen?
Wir konzentrieren uns darauf, unsere Reiserichtlinien zu verfeinern, mit Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um den Zugang zum Schienenverkehr zu verbessern, und unsere Mitarbeiter zu motivieren, unsere Fortschritte in Richtung Netto-Null fortzusetzen. Kontinuierliche Berichterstattung und Überwachung werden für die Verfolgung unseres Erfolgs weiterhin von zentraler Bedeutung sein.